CO2-Emissionen

dieUmweltDruckerei nutzt 100 % Recyclingpapier und freie Druckkapazitäten ihrer Partnerdruckereien, was sich positiv auf die gesamte CO2-Bilanz auswirkt. Zur Veranschaulichung erfolgt hier eine Bewertung des CO2-Einsparpotentials durch die Recyclingpapiernutzung und die Erhöhung der Auslastung sowie durch den ökologischen Einfluss der UmweltDruckerei auf ihre Partnerinnen.


Die Betriebsemissionen einer Druckerei

Der Bedruckstoff verursacht bei konventionellen Druckereien mit 60 bis 80 % die meisten Emissionen. Daher wird bei der UmweltDruckerei ausschließlich auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, was 78 % Wasser, 68 % Energie und 15 % CO2-Emissionen einspart. Der Energieverbrauch ist in der Druckproduktion die zweitgrößte Emissionsquelle. Es ist der Faktor, welcher sich am deutlichsten durch eine erhöhte Auslastung positiv beeinflussen lässt. In einer durchschnittlichen Druckerei teilt sich der Strom wie folgt auf.

 
Daten: energie.ch AG, Visualisierung: natureOffice / dieUmweltDruckerei

Die Nutzung freier Druckkapazitäten verbessert signifikant die CO2-Bilanz

Die Energieverbraucher 1 – 5 (Druckvorstufe, Offsetdruckmaschinen, Digitaldruckmaschinen, Schneiden/Falzen/Heften, Druckluft) fallen praktisch nur bei laufender Produktion an. Die Verbräuche 6 – 9 (Beleuchtung, Klimatisierung, Bürogeräte, Standby) treten hingegen auch im Leerlauf auf. Das bedeutet: Etwa 34 % des Stromverbrauches in einer Druckerei fällt auch bei Stillstand an! Daraus lässt sich für die Emissionen eines Druckobjektes eine Abhängigkeit von der Auslastung ableiten. Diese ist in der folgenden Grafik dargestellt.


Daten: energie.ch AG, Kalkulation: natureOffice, Visualisierung: dieUmweltDruckerei

Die Grafik zeigt, dass die Emissionen für ein Druckobjekt bei steigender Auslastung geringer werden. Mit anderen Worten: Je höher die Auslastung der Druckmaschine, desto geringer die CO2-Emissionen pro Printprodukt.


Die Produktionsemissionen des Maschinenparks

Durch die Nutzung freier Kapazitäten in Druckereien können neben den Einsparungen im Betrieb auch global Emissionen durch die Produktion von Maschinen vermieden werden. Bei einer durchschnittlichen Druckmaschine können dabei je nach Hersteller und Modell durch eine Erhöhung der Auslastung von beispielsweise 20 % zwischen 12 und 72 t CO2-Äquivalente vermieden werden (vgl. natureOffice). Das bedeutet: Bedingt durch die höhere Auslastung von Druckmaschinen müssen weniger Druckmaschinen hergestellt werden, sodass keine CO2-Herstellungsemissionen anfallen.


Unser nachhaltiger Einfluss auf unser Partnernetzwerk

Unsere Partnerdruckereien werden durch die Zusammenarbeit mit der UmweltDruckerei stark für ökologische Themen sensibilisiert. Den quantitativ größten Einfluss auf die CO2-Bilanz des Druckobjektes hat dabei die Umstellung der Strombereitstellung auf 100 % Ökostrom. Je nach Höhe des Anteiles der Emissionen durch den Energieverbrauch können die Gesamtemissionen (pE = 10 bis 15 %) durch die Umstellung um 9 % bis 14 % reduziert werden (vgl. natureOffice / Umweltbundesamt).

Weitere Emissionen werden durch ein effizienteres Energiemanagement reduziert. Diese erfolgt beispielsweise durch unsere Initiierung einer Zertifizierung durch den Blauen Engel oder der Installation von Solarmodulen.  Emissionen, die nicht durch eine höhere Effizienz vermieden werden können, kompensieren wir durch Investitionen in Klimaschutzprojekte, sodass unsere Printprodukte klimafreundlich sind.

Regionalität und CO2-Emissionen. Ein einführendes Beispiel anhand eines Apfels

Selbst, wenn es auf den ersten Blick scheint, dass ein Apfel aus Neuseeland aufgrund der weiten Transportwege wohl eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz haben müsse, als ein Apfel aus der Region, ist dem eben nicht immer so. Entscheidender sind hier u.a. die Betriebsgröße, die Beschaffung und die Lagerung in den energieaufwendigen Kühl- oder Gewächshäusern. 

Letzter Punkt ist entscheidend. Regionale Äpfel außerhalb der Saison müssen je nach Jahreszeit gekühlt gelagert oder in künstlichen Gewächshäusern gezüchtet werden. Während hierzulande Winter ist, bekommen die Äpfel in Neuseeland die Energie klimaneutral von der Sonne. Entscheidend ist bei der Apfel-CO2-Bilanz die Saisonalität und weniger der Transportweg. 

Dieses allgemein gehaltene Beispiel zeigt zum einen, dass Regionalität generell differenziert betrachtet werden muss und verdeutlicht, dass Regionalität respektive die CO2-Transprortbilanz nur einen kleinen Teil der gesamten Nachhaltigkeitsbilanz ausmacht.

Regionalität im Kontext der CO2-Bilanz von Printprodukten

Regionalität ist im Nachhaltigkeitsbereich grundsätzlich ein wichtiges Thema, um beispielsweise die CO2-Transportbilanz zu verbessern. Das gilt auch für Printprodukte. Dies muss jedoch im Gesamtkontext der Nachhaltigkeit verstanden und eingeordnet werden. Die CO2-Transportbilanz ist bspw. lediglich ein Teil der CO2-Bilanz, die wiederum gleichberechtigt neben dem Materialverbrauch sowie der Energie- und Wasserbilanz steht. 

Gemeinsam bilden die vier ökologischen Kriterien aus Ressourcen, CO2, Wasser und Energie die Gesamtumweltbilanz. Und auch diese steht wiederum gleichberechtig neben der sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Die CO2-Transportbilanz ist damit nur ein Faktor neben vielen weiteren Nachhaltigkeitsfaktoren für Druckereien.


© dieUmweltDruckerei

Die CO2-Transportbilanz bei einer konventionellen Druckerei

Das Frischfaserpapier wird in der Papierfabrik hergestellt, verpackt (einriesen) und zunächst zum Großhändler transportiert und gelagert. Beim Verkauf an eine Druckerei wird es ausgelagert. Anschließend wird das bestellte Papier per LKW zur Druckerei gefahren.

Hier wird die Lieferung ausgeriest (von Verpackung befreit). Jeder Auftrag wird für sich alleine gedruckt. Entsprechend werden auch jeweils Vorlaufbögen (für Farbtests) verbraucht, was wiederum Papiermüll verursacht. Das Printprodukt wird nun per Post oder in der Regel mit dem eigenen LKW zum Kunden gefahren oder gar vom Kunden persönlich mit dem Auto abgeholt.


Die CO2-Transportbilanz bei der UmweltDruckerei

Das 100% Recyclingpapier wird in der Papierfabrik hergestellt und unverpackt direkt zu unserer Druckerei gefahren. Die Fahrt wird ebenfalls durch Klimaschutzinvestitionen kompensiert. Per Multidruckformen wird ressourceneffizient in einem Durchgang mit Ökostrom für mehrere Kund*innen gedruckt, so werden pro Auftrag deutlich weniger Vorlaufbögen benötigt. Vor Ort wird das Recyclingpapier geschnitten/gefalzt und per Post ebenfalls klimafreundlich direkt an die Kund*innen versandt.


Vergleich der beiden CO2-Transportbilanzen

Die CO2-Transportemissionen beschränken sich in der Regel bei der UmweltDruckerei auf lediglich zwei Wege: Von der Papierherstellung zur Druckerei und postalisch letztlich zum Kunden. 

Eine konventionelle Druckerei, ob regional oder nicht, hat zumeist eine schlechtere CO2-Transportbilanz, da sie längere Transportwege durch Zwischenhändler mitverantwortet: Von der Papierherstellung zum Großhändler und von dort zur Druckerei und erst dann zum Kunden. Während dieses Transportweges wird zudem mehr Müll verursacht (Verpackung, Vorlaufbögen, Druckplatten). Die CO2-Transprortbilanz wird darüber hinaus zumeist nicht kompensiert. Sofern darüber hinaus mit dem eigenen LKW an die Kunden geliefert wird oder einzelne Pakete gar mit dem Benziner oder Diesel vom Kunden abgeholt werden, verschlechtert das die Versandbilanz der Printprodukte noch einmal.

CO2-Produktbilanz: Ökostrom, Effizienz und Recyclingpapier wichtiger als Kundentransportweg

Der Transportweg zum Kunden (siehe obige Abbildung zwischen d) und e)) ist lediglich ein Baustein der CO2-Transportbilanz, die wieder nur einen Faktor der Gesamt-CO2-Produktbilanz ausmacht. Entscheidend für die CO2-Produktbilanz ist vielmehr, welche Energiequellen die Produktion ausweisen - erneuerbar oder konventionell. Hier setzt die UmweltDruckerei auf 100 % Ökostrom entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie auf 100 % Recyclingpapier. Dieser Umstand führt zu einer eindeutig optimierten CO2-Produktbilanz trotz teils längerer Transportwege zum Kunden (Zur Beispiel-CO2-Kalkulation). Die effizientere Logistik der UmweltDruckerei und die Ausnutzung freier Druckkapazitäten verbessern die CO2-Bilanz zusätzlich.

Eine konventionelle Druckerei aus der Umgebung hat somit mit ziemlicher Sicherheit keine bessere CO2-Bilanz als dieUmweltDruckerei, wenn sämtlich notwendige CO2-Emissionen mit eingerechnet werden. Von einer besseren Umwelt- oder gar Nachhaltigkeitsbilanz ganz zu schweigen.