Nachhaltige Banken für eine nachhaltige Zukunft

Soziale und ökologische Produkte finden immer mehr Verbreitung. Es wird eben versucht, nachhaltig zu konsumieren, um die Welt ein wenig besser zu gestalten. Doch was geschieht eigentlich mit dem Geld auf deinem Bankkonto? Es wird investiert – und zwar in Projekte, die eher selten nachhaltig sind. Hier erfährst du daher alles über nachhaltige Banken!

Nachhaltige Banken: Sparschwein in Wasserfarbe

Warum konventionelle Banken eine nachhaltige Entwicklung erschweren

Gewinnmaximierung ist das entscheidende Ziel eines konventionellen Unternehmens. Bei nachhaltigen Unternehmen ist es lediglich ein Ziel. Dieser feine Unterschied hat gewaltige Auswirkungen. Banken, die ihre Investitionen ausschließlich auf die höchste Gewinnspanne ausrichten, interessieren sich im besten Fall sekundär für die ökologischen und sozialen Folgen ihrer Investitionen. Konventionelle Banken investieren u.a. in Rüstungsprojekte und ermöglichen damit Waffengeschäfte, die wiederum kriegerische Auseinandersetzungen schüren und die Not der betroffenen Menschen vergrößern.

“Europäische Banken finanzieren Unternehmen, die Waffen an menschenrechtsverletzende Staaten oder in Kriegs- und Krisengebiete verkaufen. Derzeit haben die fünfzehn größten Banken in Europa rund 87 Milliarden Euro in entsprechende Waffenfirmen investiert.”

Finanziell fördern sie zudem fossile Energieträger und die Atomkraft. Darüber hinaus spekulieren diese Banken mit Nahrungsmitteln an der Börse und treiben die Preise für die EndverbraucherInnen in die Höhe. Die enormen Gewinne dieser amoralischen Geschäfte spiegeln sich in den enormen Gehältern der Top-Manager der verantwortlichen Banken wider. Unmoralisches Handeln wird somit belohnt und zahlt sich buchstäblich aus.

Das Investment nachhaltiger Banken

Ethische oder grüne Banken wickeln ihre Geschäfte hingegen fair, sozialverantwortlich und ökologisch ab. Auch sie möchten erfolgreich wirtschaften, doch wird dieses Ziel ökologischen und sozialen Parametern gleichgestellt. Sie haben für sich Ausschlusskriterien verfasst, die ihnen beispielsweise nicht erlauben, in Rüstungsprojekte zu investieren. Zudem arbeiten nachhaltige Banken mit Positivkriterien, die wiederum besonders förderungswürdige Projekte im Kontext von Umwelt und Soziales bevorzugen.

Aber ich konsumiere doch schon nachhaltig – reicht das nicht?

Eine nachhaltige Konsument:in kauft etwa regionale Produkte im Bioladen, bezieht Ökostrom und spendet für soziale Projekte – das ist großartig! Aber was macht die Bank mit dem Rest des Geldes, was kurz- oder langfristig auf dem eigenen Konto liegt? Sie wirtschaftet damit (ca. das 33-fache des Eigenkapitals wird an Fremdkapital aufgenommen und investiert). In dem Fall sieht die eigene Nachhaltigkeitsbilanz schon gar nicht mehr so vorbildlich aus, da konventionelle Banken bspw. nicht primär in eine biologische Landwirtschaft oder die Energiewende und den Klimaschutz investieren, sondern sich vielleicht kurzfristige Gewinne aus fossilen Energieträgern und Massentierhaltung versprechen. Dein eigener vorbildlicher Konsum wird damit quasi wieder ausgeglichen.

Um ganzheitlich nachhaltig zu sein, ist ein Konto bei einer nachhaltigen Bank sowohl für Unternehmen als auch Privatpersonen unverzichtbar. Andernfalls hält sich die jeweilige Nachhaltigkeitsbilanz zwischen der Geldanlage bei einer konventionellen Bank und dem nachhaltigen Konsum in etwa die Waage.

Unmittelbar wird zwar nachhaltig eingekauft, aber mittelbar wird über die eigene Bank in konventionelle Projekte investiert.

Und welche Banken sind wirklich nachhaltig?

Die Übergänge von konventionellen zu zumindest nachhaltigeren (Sparkassen, Kirchenbanken) zu wahrlich nachhaltigen Banken sind fließend. Empfehlenswert sind:

  • GLS-Bank (Genossenschaftsbank; besonders gemeinwohlorientiert)
  • EthikBank (kleinste Alternativbank; investiert in Umwelt und Soziales)
  • UmweltBank (Aktiengesellschaft; konzentriert sich auf Umweltprojekte)
  • Triodos Bank (umsatzstärkste Bank; fördert Soziales, Ökologisches und Kulturelles)
  • Tomorrow (Mobiles Banking trifft auf grünes Girokonto)

Ein Wechsel ist einfacher denn je!

Beim Girokonto-Wechsel gilt das Zahlungskontengesetz: Die Banken müssen Kund:innen beim Wechseln helfen und haften sogar bei möglichen Schäden. Hierzu muss lediglich das neue nachhaltige Bankinstitut ermächtigt werden, die notwendigen Daten (Daueraufträge, Lastschriften etc.) von der alten konventionellen Bank einzufordern. Das geschieht zumeist in wenigen Tagen. Ganz einfach.

dieUmweltDruckerei ist seit Jahren glückliche Kundin der GLS-Bank. Informiere dich einfach, welche Bank zu deinen Bedürfnissen am besten passt. Derzeit bietet beispielsweise die UmweltBank ein Tagesgeldkonto mit 3 % Zinsen. Vielleicht kann euch dieser Artikel ja motivieren, auf eine nachhaltige Bank zu wechseln. Wir würden uns sehr freuen!